von ernst-peter flint, der ebenso mit unser aller quelle verbunden ist. danke hierfür und für deine genehmigung, diesen text mit hier aufzunehmen, lieber ernst-peter. (hier geht's zu seiner webseite: http://spiritualität-gesundheit.de)
Sobald wir aus der Einheit kommen, sind wir nicht mehr alleine. Wir sind nicht mehr das „All-Eine“. Wir nehmen nicht mehr uns alleine wahr. Da gibt es neben uns andere Objekte, die wir wahrnehmen.
Aus der Einheit ist die Zweiheit und aus der Zweiheit ist die Vielheit entstanden.
Man kann auch sagen, aus dem „Einen“ sind die Gegensätze, die Polaritäten, entstanden. Wie z.B. Himmel und Erde, Mann und Frau, Yin und Yang, Plus und Minus.
Die Relativität kann nur existieren, wenn es die Polaritäten gibt.
Wenn wir aus der Einheit kommen, dann verlieren wir zunächst einmal unsere Wahrnehmung von unserem Selbst, das Wissen von unserer Einheit, unserer Herkunft.
Wir sehen dann nur noch die veränderliche Relativität. Dadurch, dass wir von unserer eigenen Natur, unserem Selbst abgeschnitten sind und uns jegliche Erinnerung an das reine allgegenwärtige Bewusstsein, abhanden gekommen ist, erkennen wir uns nur im Du wieder.
Ohne den Rückbezug zu unserem eigenem Selbst, benötigen wir das Gegenstück von uns, das Du, um uns in unserem relativen Ausdruck zu erkennen und um zu wissen, wo wir stehen. Durch die Identifikation mit dem Du gelangen wir von der Einheit zur Vielheit.
Mit der zunehmenden Vielheit und der zunehmenden Identifikationen nimmt unsere Verstrickung in der vergänglichen Welt zu und somit wird der Abstand zu unserer eigenen Natur, zu unserem Selbst immer größer.
Das ist der Grund, weshalb es heute, im Kali-Yuga, so schwierig ist, den Weg zu uns Selbst wieder zurückzufinden.
Die vielen entzückenden relativen Freuden überschatten unser Selbst und nehmen uns ganz in Beschlag und lassen keinen Gedanken aufkommen, dass diese vergänglichen Freuden uns nicht wirklich auf Dauer glücklich machen.
So geht es über viele Inkarnationen von einem Ereignis in das nächste Ereignis, bis wir unsere Wünsche völlig ausgekostet haben und dann beginnt ein langsames Erwachen, das uns klar macht, dass es noch etwas Anderes geben muss als nur immer wieder die gleichen vergänglichen Freuden und Leiden.
Mit der zunehmenden Wachheit kommen verstärkt in unserem relativen Dasein Wünsche nach mehr Einheit auf. Die anziehende Kraft der Gegensätze, der Polaritäten, werden bewusst gesucht, um auf der relativen Ebene, Erfahrungen von Einheit zu machen. Der Pluspol möchte sich mit dem Negativpol sich vereinen. Das weibliche Geschlecht möchte sich mit dem männlichen Geschlecht vereinen.
Es wurde von dem Schöpfer schon sehr weise die Wiedervereinigung von Gegensätzen vorprogrammiert. In unserem eigenem Leben können wir die unwiderstehliche Macht des anderen Geschlechts auf unsere Gefühle, Denken und Handeln erkennen.
Die ganze Schöpfung, das ganze Leben strebt zur Einheit!
Aufgrund dieser Naturgesetze wird ersichtlich, dass jeder relative Ausdruck durch seine Polaritäten das Ziel hat, sich zu vereinen, um dadurch wieder „Ganz“ zu werden.
All diese vielen Erlebnisse, die wir in den Partnerschaften erleben, sind ein Ausdruck dafür, dass die Natur die gegensätzlichen Kräfte wieder vereinen möchte.
Für kurze Momente haben zwei unterschiedliche Pole bei der Vereinigung die gleichen Erfahrungen, wie sie ein Erleuchteter permanent hat.
Diese kurze Einheitserfahrung auf der körperlichen Ebene gibt uns einen Vorgeschmack von den Erfahrungen, die wir permanent haben könnten, wenn wir wieder ganz zu uns Selbst gefunden haben.
Bei den folgenden Texten geht es darum, zu erkennen, dass die polare Liebe durchaus ihre Berechtigung hat und sie zu unserem jetzigen Leben ein ganz wichtiger Bestandteil ist. Die polare Liebe, die Liebe zum Partner, führt uns zur einheitlichen, allumfassenden Liebe, zu der „Wahren Liebe“.
Wenn ich hier von Beziehungen spreche, dann meine ich nicht nur die Beziehung zwischen Mann und Frau, sondern darüber hinaus die Beziehungen zu der gesamten objektiven Welt.
Ein Mann oder eine Frau, die keinen Partner haben, können das „Du“ z.B. auch in einem Baum, einem Kunstwerk, in der Musik oder in der Natur finden, um sich mit der objektiven Welt zu vereinigen.
Große Künstler waren immer ganz „Eins“ mit ihrem Werk. Ein großes Werk kann nur entstehen, wenn eine völlige Vereinigung zwischen dem Künstler und seinem Werk stattfindet.
Ebenso ist es beim Wissenschaftler. Erst wenn der Wissenschaftler mit seinem zu untersuchenden Gebiet sich völlig vereinigt hat, kann er die tiefsten Geheimnisse der Natur erkunden und erst dann gibt die Natur ihre Geheimnisse preis.
Selbst ein ein völlig zurückgezogener Mensch benötigt einen Gegenpol, eine Beziehung, in der er sich hingeben kann.
Für einen spirituellen Schüler ist es der Meister. Erst wenn der Schüler sich dem Meister voller Vertrauen ganz hingegeben hat, findet eine Vereinigung, Verschmelzung, von Schüler und Meister statt. Auch hier, in der Meister-Schüler-Beziehung, offenbart der Meister dem Schüler das höchste Wissen erst dann, wenn der Schüler sich dem Meister ganz hingibt.
Wenn jemand keinen Meister hat oder es seine Veranlagung ist, alleine seinen Weg zu finden, dann kann er sich auch direkt dem Selbst hingeben. In diesem Fall ist das Selbst das Gegenstück für den Schüler. - Diese Hingabe direkt zum Selbst können nur höher entwickelte Seelen gehen. -Erst wenn der Schüler erkennt, dass das "Selbst" er selber ist, dann hat die Hingabe zum "Selbst" ihren Zweck erfüllt.
Das Selbst erkennt sich Selbst, d.h. Rishi, Devata und Chandas sind „Eins“ - Samhita. Oder wir können auch sagen: "Der Wahrnehmende, das Wahrgenommene und der Vorgang der Wahrnehmung sind "Eins" geworden. Es besteht in diesem erleuchteten Zustand nicht mehr die Sicht der Trennung.
Besonders schön finde ich die Geschichten von Krishna und den Gopis. Welche innige Beziehungen hatten die Gopis zu Krishna. Die Gopis vergaßen ihre Männer und Kinder, um ganz bei Krihsna, als die Verkörperung des reinen Bewusstseins, zu sein. Die Geschichten über Krishna und den Gopis kann man von vielen Ebenen verstehen und jede Aussage darüber ist richtig.
Von einer Sicht-Ebene aus betrachtet, ist die Hingabe der Gopis zu Krishna eine ganz normale Hingabe zum Geliebten und von einer anderen Sicht-Ebene aus betrachtet, ist die Hingabe der Gopis zu Krishna die Hingabe an das Absolute, an das reine allgegenwärtige Bewusstsein.
Die Gopis vergaßen sogar ihre Männer und Kinder, wenn sie in der Beziehung mit Krishna waren. Das spricht dafür, dass die Verzückung, bei der Hingabe an das Absolute, sehr viel größer ist, als die Hingabe an den Partner, der irgendwann aus unserem Leben wieder geht.
Wir Menschen sind durch unsere Vergangenheit unterschiedlich und so hat jeder entsprechend seinen Vorgeschichte bestimmte Neigungen, um wieder zu sich selbst zu finden und von daher kann man die verschiedenen Wege nicht bewerten.
Jeder Weg hat seine Berechtigung für den Betreffenden, um sich dem „Du“ hinzugeben, um dadurch wieder sich „Selbst“ zu erkennen.
Sicherlich hängt es auch ganz vom Bewusstseinsstand und dem Karma eines jeden Suchenden ab, womit er sich auf der relativen Ebene identifiziert, um sich vereinigen, um wieder in Richtung Ganzheit zu gehen.
Die wahre Vereinigung ist dann erreicht, wenn wir uns wieder ganz an unserem Ursprung, unserem allgegenwärtigen reinen Bewusstsein erinnern und unsere Überschattungen mit der vergänglichen Welt hinter uns lassen.
Unsere Reise beginnt von der „Einheit“ und endet wieder in der „Einheit“.
Auf dem Weg von der Einheit zur Einheit haben wir die Vielheit.
Nur durch die Vielheit, der Dualität, kann sich die Einheit erfahren und das gibt uns den tieferen Sinn für unser Leben.
Nachdem wir das Spiel der Dualität durchschaut haben, treten wir den Rückmarsch an, um wieder ganz zur Einheit zu gelangen.