Zum ganzheitlichen Yoga gehört für mich auch die Philosophie und mit ihr auch Patanjali. Er gilt als der erste Yogagelehrte, der um +/- 200 vor/nach Christus über Yoga geschrieben hat. Sein einzigartiges Werk, die Yogasutras, umfassen "nur" 195 Strophen oder auch Aphorismen und gelten als älteste Überlieferung der Yogatradition. Gleichzeitig ist es die Essenz des Yoga in hochkonzentrierter Form.
Im Yogasutra wird Yoga als achtgliedriger Weg dargestellt, auch Ashtanga Yoga (ashta anga - acht Glieder) genannt. Dieses Wissen entspricht dem Raja Yoga, dem königlichen Yoga.
- Yamas: Moral, Ethik – das Verhalten gegenüber anderen, gesellschaftliche Disziplin;
- Ahimsa = Freiheit von Gewalt (für mich im engeren Sinne auch von Manipulation und Suggestion)
- Satya = Wahrh(aftigk)eit, Aufrichtigkeit, auch sich selbst gegenüber
- Asteya =aufgeben des Haben wollens, Besitz anderer achten (auch geistiges Gut)
- Brahmacharya = frei von Abhängigkeit (von Genuss), Bewegung und Entwicklung zum Wesentlichen, zur Wahrheit (sat)
- Aparigraha = Unabhängigkeit von Besitz/Anhaftung, horten, unnötigem Tand
- Niyamas: Selbstdisziplin – das Verhalten sich selber gegenüber
- Saucha = ganzheitliche Reinheit, Sauberkeit, Klarheit
- Santosha = Fähigkeit zur Zufriedenheit
- Tapas = spirituelles, inneres Feuer (Agni) entfachen, Disziplin und Ausdauer beim regelmäßigen Üben
- Svadhyaya = Suche nach Erkenntnis, SELBSTerforschung; auch Studium alter Schriften
- Ishvarapranidhana = HinGABE an, Hinwendung zu Gott (oder an was auch immer wir glauben: die Quelle, Universum, Mutter Erde…) oder auch Gottvertrauen = grenzenloses VerTRAUEN
- Asanas: Yogastellungen, körperliche Disziplin
- Pranayama: Beherrschung des Atems, mentale Disziplin
- Pratyahara: Sich-nach-Innen-Ausrichten, Disziplin der Sinne
- Dharana: Konzentration
- Dhyana: Meditation
- Samadhi: Ekstase, Versenkung, All-Einheit, Verwirklichung des (höheren) SELBST
Diese acht Glieder des Yoga bilden eine untrennbare Einheit, die sich auf verschiedene Aspekte des menschlichen Lebens beziehen und einen ganzheitlichen Übungsweg repräsentieren. Dabei ist es mehr ein nebenEINander und miteinander der einzelnen Glieder als ein voneinader getrenntes nacheinander, auch wenn manche Techniken nur Geübten zu empfehlen sind. Ziel ist Samadhi, die völlige Ruhe des Geistes.
Ich persönlich liebe die Yogasutras. Sie haben mich erkennen lassen, dass ich zeitlebens schon eine Yogini bin und entsprechend gelebt habe. Zudem ersetzen sie in meiner Wahrnehmung alle modernen Ratgeber und Selbsthilfebücher. Hier ist bereits alles Wissen enthalten. Daher gebe ich sie für von Herzen an Interessierte weiter.
Inhalte: Theorie und Praxis, d.h. ca. 10 Min. von 90 Min. erzähle ich im Kurs oder auch Einzelunterricht über die Yogaphilosophie, der Rest ist jeweils aufs Thema bezogene Praxis. Asanas, Atemübungen, Pranayama, Meditation, Tiefenentspannung, Mantrasingen etc.
Angebote: Einzelunterricht, laufender Kurs (z. B. 10 x 90 Minuten: Die Yamas & Niyamas; alles rund ums Thema "Saucha = Reinigung" etc.), Schnupperseminar oder 1-2 tägige Seminare. Wie detailliert wir auf die Inhalte eingehen, liegt ganz bei dir und deinem Interesse.
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